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Praxistipps zum Thema
Kontrakturen

Kontrakturen: Ursache und Symptom vieler Behinderungen

Eine Vielzahl von Krankheitsbildern gehen einher mit bleibenden Funktions- und Bewegungseinschränkungen oder sogar irreversible Versteifungen der Gelenke. Sogenannte Kontrakturen. Es kommt zu einer dauerhaften Verkürzung der Muskeln, Bänder und Sehnen. Auch die Gelenkkapsel kann schrumpfen. Futura gibt hier einen Überblick über Entstehung und wie man mit diesen Beschwerden umgeht.

Was ist eine Kontraktur? Es gibt verschiedene Arten von Kontrakturen. Kennzeichnend für eine Kontraktur ist, dass das Gelenk in bzw. ab einer bestimmten Position in seiner Bewegung eingeschränkt ist. Dies kann auch durch passives Bewegen nicht überwunden werden. Ein weiteres Merkmal sind Schmerzen in dem betroffenen Gelenk bei Bewegung, ein unharmonischer Bewegungsablauf und eine Verringerung der Muskulatur.

Wie entsteht eine Kontraktur?

Eine Kontraktur kann vielfältige Ursachen haben. Eine der häufigsten Ursachen ist mangelnde Bewegung z. B. durch Immobilität und Bettlägerigkeit. Kontrakturen treten auch dann auf, wenn Gelenke lange ruhig gestellt war, z. B. nach Gips- oder auch Streckverbänden. Weitere Ursachen sind Störungen des zentralen Nervensystems wie etwa eine Halbseitenlähmung nach einem Schlaganfall. Auch Verbrennungen und Verletzungen im Gelenkbereich, Schonhaltung bei Schmerzen oder psychische Erkrankungen können zu einer Kontraktur führen.

Beim Fuß reicht schon der Druck der Bettdecke, um einen sogenannten Spitzfuß zu verursachen. Es entsteht eine Streckposition und der Vorfuß wird in Richtung der Fußsohle gebeugt. Wenn die Gelenke in dieser Position versteifen, kann der Betroffene nur noch auf den Zehenspitzen laufen und nicht mehr abrollen.

Was können Betroffene, Angehörige und Betreuer:innen gegen eine Kontraktur tun?

Bewegungsmotivation

Mangelnde Bewegung ist die häufigste Ursache einer Kontraktur. Jede Art von Bewegung, sei sie nun aktiv, durch den Betroffenen selbst oder auch passiv, durch eine Hilfsperson, wirkt daher einer Kontraktur entgegen. Motivieren Sie deshalb den Pflegebedürftigen, sich möglichst häufig im Rahmen seiner Möglichkeiten zu bewegen. Wichtig ist, ihn dabei nicht zu überfordern. Selbst kleinste Bewegungen helfen nicht nur dem Kreislauf, sondern beugen oft einer Kontraktur vor.

Regelmäßige Bewegungsübungen

Entsprechende Übungen lassen sich leicht in den täglichen Pflegeablauf oder die Nahrungsaufnahme integrieren. So verbessert sich die Lebensqualität der Betroffenen und das Maß an Selbstbestimmung wird erhöht. Bei allen Bewegungsübungen ist darauf zu achten, dass keine Schmerzen entstehen und nicht gegen einen Widerstand gearbeitet wird. Ruckartige Bewegungen sind zu vermeiden.

Professionelle Unterstützung

Generell empfiehlt es sich bei Kontrakturen, einen Arzt zu informieren und eventuell eine Physiotherapie zu veranlassen. Mit dem Therapeuten können spezielle Übungen abgesprochen werden, die der Klient zu Hause durchführt.

Wie können Kontrakturen verhindert werden?

Passive und aktive Bewegungsübungen

Die Gelenke sollten mindestens zweimal am Tag durchbewegt werden. Idealerweise führt der Betroffene die Übungen selbst durch. Ist dies nicht möglich, sollte ein Angehöriger oder eine Pflegekraft die Bewegung passiv durchführen. Im Wasserbad  lassen sich viele Gelenke leichter bewegen. Ziel ist es, Betroffene in die Lage zu versetzen, die Gelenke eigenständig zu mobilisieren. Beim passiven Bewegen sind beide Hände im Einsatz: Eine Hand umfasst die Gliedmaßen oberhalb, die andere Hand unterhalb des betroffenen Gelenks. Das Gelenk darf nicht durchhängen, da es hierbei zu Gelenkkapselschädigungen kommen kann. Es ist ratsam, Tempo, Rhythmus und das Ausmaß der Übungen mit dem Betroffenen abzustimmen und vor allem auf Widerstände und Schmerzreaktionen zu achten.

 

Mobilisation Füße

Um die Füße zu mobilisieren, wird das Kniegelenk zunächst durch ein kleines Kissen unterstützt. Der Fuß wird in Richtung Fußsohle und dann in Richtung Kopf bewegt. Dann folgt eine Drehbewegung nach innen und außen. Zum Abschluss werden die Zehen bewegt.

 

Mobilisation Hüfte und Kniegelenk

Das Knie wird gebeugt und die Ferse in Richtung Gesäß herangezogen. Anschließend wird das Bein wieder gestreckt und etwas in die Höhe gehoben. Anschließend bewegt der Klient mithilfe der Pflegekraft das gestreckte Bein zur Seite und wieder in die Ausgangslage zurück.

 

Mobilisation Arm und Schultergelenk

Durch Beugen, Strecken und Drehen bleiben die Gelenke der Hand, des Ellenbogens und der Schulter beweglich.

 

Mobilisation Spitzfußprophylaxe

Auch im Liegen sollten die Füße eine 90º-Stellung haben, die der natürlichen Fußhaltung beim Gehen entspricht. Damit kein unnötiger Druck auf die Füße ausgeübt wird, darf  die Bettdecke nicht auf den Füßen aufliegen. Indem die Fersen frei gelagert werden (außer bei Antidekubitusmatratze), lässt sich ein Dekubitus vermeiden. Wenn Lagerungshilfen eingesetzt werden, ist darauf zu achten, dass auf die Fußsohlen kein Druck ausgeübt wird.

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