Remote Control
Der neue Film von Futura Berlin.
Niemand möchte, dass andere über sie befinden. Gerade Menschen mit Handicap sind hier sehr sensibel. Bevormundung? No way! Dieses Recht auf ein eigenbestimmtes Leben ist das Thema des neuen Youtube-Films des Spandauer Pflegenetzwerks. Wir drehen den Spieß einfach mal um und zeigen denen, die sich ungefragt in unser Leben einmischen, wie unangenehm sich das anfühlen kann.
Vorgeschichte
Die Kontroversen rund um das Pflegestärkungs- und Bundesteilhabegesetz (#nichtmeingesetz) waren noch ganz frisch, als die Hamburger Agentur brandproject Ideen vorstellte, wie man Übergriffe in die Privatsphäre und die Bevormundung von behinderten Menschen inszenieren kann. Einer der Vorschläge: Wir zeigen, wie in einem öffentlichen Gebäude ein E-Rollstuhlfahrer vom Sicherheitsdienst gekapert wird und wie er oder sie sich dann auf originelle Weise zur Wehr setzt.
Aus dieser kleinen Geschichte wurde ein handliches Drehbuch entwickelt und recherchiert, wo und wie man diesen Film realisieren kann. Ironie der Geschichte war, dass wir ausgerechnet beim Spandauer Sozial- und Ordnungsamt eine ideale „Location“ fanden und dort auf sehr kooperative und hilfsbereite Menschen stießen. Nach einer schnell erteilten Genehmigung der Behörde begann die Filmproduktionsfirma Soilsfilm Darsteller und Drehteam zu casten und das ganze Drumherum zu organisieren. Der Drehort wurde mehrfach besichtigt, technische Dinge geklärt. Weiter am Script gefeilt. Die Ausstattung gebastelt (großes Lob an Patricia Walczak). Es ist erstaunlich, welche Arbeit hinter einem 90 Sekunden-Spot stecken.
Unser Film zum Pflegestärkungsgesetz
Klappe – Ton läuft – Action – die Dreharbeiten
Am 25ten November war dann der große Tag. Und der fing gar nicht gut an. Unsere Hauptdarstellerin Laura Gelhaar war plötzlich erkrankt und musst leider absagen. Der ganze Drehtermin drohte zu platzen. Doch Soilsfilm, Agentur und Futura behielten die Nerven. Frederike sprang als rollende Hackerin ein und nach einer Viertelstunde Fahrschule in den E-Rolli. Sie, die weiteren Darsteller und das ganze Team trotzen widrigsten Wetterbedingungen (Es schüttete den ganzen Tag!) und sorgten gemeinsam für ein Happy End.
Futura dankt herzlich allen Mitwirkenden vor und hinter der Kamera.
Idee + Realisierung:
Peter Brand / Dominik Neubauer c/o brandproject.de
Filmproduktion: Soilsfilm Berlin
Regie: Catalina Florez
Produktion: Ayla Gotschlich
Kamera: Darja Pilz
Darsteller: Frederike, Cem Sultan Ungan, Marcus Schinkel
und viele weitere wetterfeste Menschen,
Ein super-großes-Dankeschön geht an Herrn Petter vom Sanitätshaus Maltry
Schlussbemerkung
Helfen kann man lernen, vor allem den Umgang mit behinderten Menschen.
Die erste Übung: Achtsamkeit! Wie begegne ich respektvoll und wertschätzend einem Rollifahrer, einer blinden Studentin oder einem Kind mit Down-Syndrom.
Die zweite Übung: Fragen. Kann/Darf ich Ihnen helfen? Das geht mit Humor übrigens besser als mit übertriebener Betroffenheit. (siehe Laura Gelhaar-Video)
Und überhaupt: Kontakt suchen und pflegen. Fast jede/r zehnte Bundesbürger/in ist behindert. Da gibt es viele Gelegenheiten.
Wer sich grundsätzlich vorstellen kann, behinderte Menschen zu unterstützen, kann sich als Persönlicher Assistent oder Persönliche Assistentin bei Futura bewerben. „Pflegeneulinge“ werden berufsbegleitend eingearbeitet (200h-Basisqualifikation). Es gibt viele Arbeitszeit-Modelle, ein faire Bezahlung und ein tolles Betriebsklima.
Wer sich über das Berufsbild Persönliche Assistenz informieren will erfährt hier mehr.